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Die Jakobikirche Wilsdruff ist die älteste erhaltene Dorfkirche Ostsachsens. Erbaut wurde die Kirche bereits im 12. Jahrhundert (vor 1165). Aufgrund der Detaillierung der verwendeten Sandsteine gilt die Erbauung als Filialkirche der Benediktiner als wahrscheinlich. Die Anlage stellt die größte romanische Saalkirche in Sachsen dar.

Das Gebäude besitzt eine einfache, klare Gliederung in Kirchenschiff, Chorraum und Apsis. Ihre Bausubstanz ist über mehr als 800 Jahre im Wesentlichen erhalten geblieben. In die sehr starken Bruchsteinmauern sind kleine romanische Rundbogenfenster eingelassen, die auf der Südseite nach dem verheerenden Stadtbrand 1686 zur Erreichung eines größeren Lichteinfalls vergrößert wurden. Der Dachreiter wurde 1591 aufgesetzt, 1752 erneuert und 1976 durch einen orkanartigen Sturm schwer beschädigt. Ab 1980 konnten in schwierigen Rettungsarbeiten Dachreiter und Dach in Ordnung gebracht werden.

Äußerst bemerkenswert sind auch die Glocken, von denen sich die größte, um 1250 gegossene "Benno-Glocke", wieder im Turm befindet. Ihre figürlichen Reliefzeichnungen (siehe Abb.) boten Anlass zu gegensätzlichen Deutungen. Zwei kleinere Marienglocken, 1447 gegossen, läuten im Nachbardorf Limbach..

 

Deutung 1: Bischof Benno mit Weihwasserwedel und Pfarrdienern | Deutung 2: Der Teufel mit Sündensymbolen

Das Gelände selbst liegt an der alten Poststraße nach Dresden, die heute kaum noch als Fußweg erkennbar ist.. Nach der Säkularisierung wurde das Gebäude nur noch nach den verheerenden Stadtbränden für Gottesdienste genutzt. In napoleonischer Zeit diente die Jakobikirche gar als Proviantlager. Später wurde sie die Wilsdruffer Begräbniskirche.

Im Jahr 1919 wurde die Gesamtanlage zum Ehrenfriedhof für die Gefallenen des 1. Weltkrieges umgestaltet. Die Anlage mit Holzkreuzen und efeuüberwachsenen Hügelgräbern stellt eine gelungene Umsetzung des Opfergedenkens dar.

Durch die großen Sturmschäden im Jahre 1976 war die Kirche in ihrem Fortbestand stark gefährdet. Nachdem man das mobile Kunstgut geborgen hatte, sollte das zerstörte Dach abgetragen und der Bau als Ruine seinem Schicksal überlassen werden. Durch den Einsatz zahlreicher Wilsdruffer Bürger und des Institutes für Denkmalpflege konnte das verhindert werden. Durch diese Initiative wurde ab 1980 der Dachstuhl und der Außenbau gesichert und saniert.

In den Jahren 1979 bis 1987 konnte durch das Engagement einiger Wilsdruffer die Kirche vor dem Verfall gerettet werden und ermöglicht heute einen tieferen Einblick in die Baustruktur, auf deren Grundlage der ursprüngliche Zustand der romanischen Anlage rekonstruiert werden kann. Dennoch konnte unter den Bedingungen der DDR keine Sanierung, sondern eher nur eine Sicherung erfolgen.

Seit 1988 ruhte aus konzeptionellen und finanziellen Gründen die Restaurierung des Innenraums.

Die Kirche befindet sich im Eigentum der Stadt Wilsdruff. Der umliegende Friedhof wurde bereits 1984 geschlossen und ging mit Auslaufen der Grabstellen am 31. Dezember 2004 von der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Wilsdruff an die Stadt Wilsdruff über.

Mit der Nutzung als Autobahnkirche für Reisende und Bürger wird Denkmalpflege bei einer für die frühe Geschichte des Freistaates so bedeutenden Kirche nicht nur als Geldausgabe verstanden. Die Maßnahmen zur Erhaltung und Nutzung werden jetzt realisiert und weitergeführt.

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1919 wurde das Rondell vor der Kirche als Heldengedenkplatz eingerichtet. Seitdem ist der Friedhof der "Ehrenfriedhof" und nur für Weltkriegsteilnehmer und ihre Angehörigen bestimmt. Dabei sind oft keine Bestatttungen vorgenommen worden, sondern im Sinne von Gedenken Holzkreuze - wie auf Soldatengräbern üblich - aufgestellt worden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein schlichtes Gemeinschaftsgrab für die in den letzten Kriegstagen in Wilsdruff Gefallenenen errichtet.

Mit der Umgestaltung des Marktes wurde 2002 wurde ein würdevolles Grabmal für alle gefallenenen Soldaten errichtet.

um 1820

um 1920

 
 
 
Jacobikirche Giebel 2004