Kennt noch jemand Hellmut "Joe" Sachse ? Der brilliante Jazzer zaubert so auf seiner Gitarre, dass der Zuhörer ein ganzes Orchester zu hören glaubt. Fast nicht anders war es am Sonntag Abend beim Konzert von Gerhard Schöne in der Tenne in Limbach. Äußerst virtuos brachte er seine Saiten zum Klingen und seine Lieder zu Gehör. Und wenn ein einzelner Liedermacher einen ganz vollen Saal zum Lachen und Mitsingen (!) bringt oder mit berührenden Liedern die Zuhörer verstohlen die Augen wischen lässt, kann das getrost als Sternstunde bezeichnet werden. Für die Besucher, die Stiftung als Veranstalter und für Limbach als neuem Kulturziel. Übrigens war zu vernehmen, dass Gerhard Schöne bald nach Siebeneichen/Meißen umziehen wird. Das minimiert Anfahrtskosten für weitere Konzerte... ;-)
Bei nachfolgenden Veranstaltungen sollte die Parkplatzfrage und die Straßenbeleuchtung zum Rittergut ordentlich geklärt werden. Ansonsten waren vom durchaus gemischten Publikum nur positive Stimmen zu vernehmen. Sehr, sehr schön.

Stiftung Leben und Arbeit | Gerhard Schöne


 

 
Am Freitag vor der Landtagswahl gab es eine feierliche Einweihung: Nach nur dreimonatiger Bauzeit war das Umfeld der Wilsdruffer Kirche fertig geworden. Dem Termin geschuldet, war viel Politprominenz anwesend. Das bedeutete bei idealem Wetter aber nicht zwangsläufig langatmige Reden, sondern Bratwurst und Freibier für die Gäste. Gelobt wurde vor allen Dingen ein positives Miteinander zwischen Baufirma und Anwohnern. Sowohl der Bürgermeister als auch Pfarrer Heinemann stellten außerdem die umstrittene Fällung der über 100jährigen Gedenkeiche noch einmal positiv dar und erhielten dafür Beifall von den Anwohnern. Auch ein zweites Detail kann als noch gewöhnungsbedürftig empfunden werden: Die Rampe für Rollstuhlfahrer am nord-östlichen Ausgang. Hier erzwangen die Vorschriften zum Neigungsmaximum eine enorme Länge.
Ganz fertig ist der Platz übrigens noch nicht. Während die versprochenen Linden erst blattlos im Spätherbst gepflanzt werden, müssen die Poller für die Längsparkplätze am katholischen Pfarramt noch gesetzt werden. Damit gibt es zwar erheblich weniger Parkplätze als vorher, aber viel Platz zum Heiraten. Außerdem sind diverse Grundstücks- und Wegerechte am "Pastorberg" (einem ehemaligen Rodelberg !) ordentlich geklärt.


Ein großes Ereignis lief gerade: Die 6. Wilsdruffer Rocknacht am 3. und 4. September - wieder am "Nack`schen Arsch" (Sorry, das heißt so...). An den beiden Abenden traten 9 (!) Bands. Vielleicht ist dem Einen oder Anderen der Hauptact "Voodoo Child" schon ein Begriff ? Dazu gab´s Lagerfeuer, Gulaschkanonen und wegen der Geländelage immer sehr gute Sicht auf die Bühne. Lohnt !
Und hier gibts schon die ersten Bilder, vom Soundcheck und dem ´noch leeren Platz vor der Bühne und natürlich die Holzstapel für die Riesenlagerfeuer. Nachmittags waren schon Mengen von Leuten auf den "Zeltplatz" gezogen. Und das Wetter blieb supergut...

Der erste Abend begann krachig. Da können wir uns noch Zeit lassen beim Hinlaufen, meinten die Mädels, die mit zusammen vielen anderen zum Fahrsportgelände pilgerten. Ja, Pferde standen auch nebenan. Zuerst sieht man aber Parkplatz und Zeltstadt und schön viele Leute. Zum Anfang am ersten Abend hielt sich das Gedränge noch in Grenzen, die Leute verteilten sich vor der Bühne dem Bierstand , der Gulaschkanone, dem Zelt und dem Feuer. Von dem war anfangs am meisten zus ehen, so viel Rauch waberte überall umher.

 

Die erste Band machte ihrem Namen "Bloody hands" alle Ehre. Rauhe und krachige Musik, die im starken Kontrast zum friedlichen Sommerabend stand. Danach zeigten aber die "Miners", warum der Abend Rocknacht heißt. Die Drei boten erfrischen straighten Rock, so dass Jung und Alt zufrieden vor der Bühne hüpfte. "Great Escape" setzte den schönen Rockabend fort, wobei sich der Bassist über eine Herde begeistert kreischender Groopies freuen konnte.

Zum Abschluss des ersten Abends hatte es "Nobody`s Fear" geschafft, von einer Nachmittagsband aus früheren Jahren zum großen Act zu werden. Zur späten Nachtstunde ließen sich dann immer weniger "motherfucking guys" den Trash in die Ohren hämmern.

Man denkt es nicht, aber die Schülerbands am Nachmittag spielten derart gut, dass es wirklich schade ist, dass so viele Leute zufrieden vor ihren Zelten lagen oder in der Stadt zum Eisessen unterwegs waren. War richtig gute Musik... Offiziell durfte dann den Sonnabend Abend die Zeppelin-Cover-Band Flaming Rocks eröffnen. Leider immer noch vor vereinzelten Gruppen von Zuschauern gabs genau so gute Musik, wie später bei den "Permanent vacation", die mit viel Spielspaß den Nerv des Publikums trafen.

Leider konnte das "Dot.De.Project" dort nicht anknüpfen. Stilmäßig im Funk/Groove-Bereich nützten weder super Gitarrenspieltechniken noch Verausgabungen des Sänger was, um wirklich die Massen zu erreichen. Der rief dem verwundertem Publikum zu: "Kauft weiter Computer !" und hatte den größten Erfolg mit einem Anti-Lied gegen die Trash-Metall-Fraktion, die im vollkommenen Missverständnis begeistert mittanzte..

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Nach der Umbaupause kam die Nachtkälte schon empfindlich kühl vom Bach herüber. Dagegen lief mit "Voodoo Child" ein gelungenes Experiment - die Kiddies wurden mit Soul, Gospel und Funk konfrontiert. Schon allein der vergleichsweise steinalte Keyboarder an einer uralten Hammond-Orgel, der jeden Tastendruck regelrecht zelebrierte, war das Erlebnis wert. Frisch und perfekt gespielt, begeisterte die New Yorker Sängerin die Menge und sich selbst, so dass sie in symphatisch schlechtem Deutsch mit stage-diving "drohte". ;-)

"Warum ich im vorigen Monat 65.- € für ein grottenschlechtes Festival ausgegeben habe, wenn das hier in Wilsdruff für 10 € so gut ist...", meinte ein Besucher neben mir zu seinem Freund. Der meinte mit Blick auf die Lagerfeuer: "Nächstes Jahr bringen wir die anderen mit her." Was dann wieder die Wilsdruffer freut, die mit erstaunlicher Symphatie den Jugendlichen ein großes und lautes Wochenende gönnen.
 
 

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