Das Lichterfest in Wilsdruff ist mittlerweile zum Markenzeichen geworden. Die weihnachtlich beleuchteten Kleinstadtstraßen, die volkstümlichen Glühweinpreise und das Programm mit echten Höhepunkten lassen die schwierigen ersten Jahre, in denen Werberasenmäher im Schnee zu bewundern waren, schnell vergessen. Das Erfolgsgeheimnis liegt sicher in der Einmaligkeit (Das Lichterfest findet nur einen Nachmittag lang statt) und solchen Details wie dem Quempas-Singen mit anschließendem Feuerwerk. Der Quempas ist ein altes lateinisches Hirtenlied, dass aus verschiedenen Richtungen her gesungen wird. Das Feuerwerk beendet dann die andächtige Stille.
Zum 10. Jubiläum ist die Kirche mit neugebautem Kirchvorplatz erstmals offiziell ins Programm mit einbezogen.Darauf wies Bürgermeister Rother zur Eröffnung hin und kündigte diverse Überraschungen für die Kinder an. Zum Nachhausegehn lies nach dem Feuerwerk das Glasglockenspiel verschiedene Stücke erklingen.
Durch die Erweiterung verteilten sich die Menschenmassen so, dass auch mit Kinderwagen ein problemloses Durchkommen möglich wurde. Nur das Karussell wurde zeitweise heftig belagert. Das brachte der Kirche einen ungeahnten Besucherstrom und das Image des besten Glühweines. Am Glühweinpreis wiederum konnte man marktwirtschaftliche Gesetze studieren - während am Markt Preise von über einem Euro verlangt wurden, brauchte man z. B. am Ende der Dresdner Straße nur noch 50 Cent. (Schon bei einem Anflug von Interesse gabs den Becher bei einem Autohaus für umsonst.)

Durch das Programm führte Herr Federowski in bewährter Weise. So gelang es ihm tatsächlich, bei der Versteigerung eines Weihnachtsbaumes für den Kindergarten Grumbach eine ordentliche Summe zu erzielen. Und zum großen Finale passte die Länge der Musik ausgezeichnet zum Feuerwerk. Das erlebten wieder sehr viele mit, da diese Temperaturen im Plusbereich keinen zu sehr frieren ließen. Auch wenn die feierliche Stille des Vorjahres beim Quempas-Singen nicht gegeben war, wirkte der Abschluss erhebend.