"Ich bin kein Fotograf, sondern Bildreporter" - dieser Unterschied
war dem Wilsdruffer Foto-Journalisten Erhard Freund wichtig.
Über einen Fotowettbewerb in der DDR zum Pressefotografen gekommen,
arbeitete er über Jahrzehnte für das DRK der DDR und die Lokalzeitungen.
Nach der Wende gab es neue Probleme - während zu DDR-Zeiten
die Politik konkrete Wünsche zu passenden Bildern hatte,
war es nach der Wende die Jagd nach Quoten und Verkäufen,
die den Fotografen (also
den
Bildreportern) Vorgaben machte, wie anzukaufende Bilder auszusehen
hätten.
Sein eigentliches Lebenswerk, das Bild-Archiv des DRK der DDR,
war nach der Wende unwichtig geworden. Das DRK der alten Bundesrepublik
hatte keinerlei Interesse an 40 Jahren DRK im Osten.
Nach langwierigem Hin und Her konnte der Artur-Kühne-Verein
wilsdruff-bezogene Negative digitalisieren und aufbereiten.
Erhard Freund ist Anfang Februar verstorben.