5 Jahre wilsdruffer.de - das Online-Jahrbuch

Schon bevor das Stadtfest offiziell begann, war nicht nur die Innenstadt sehr schön geschmückt (die Wimpelketten im Pfenningpfeifer waren längst ausverkauft), auch auf dem Markt passierte Bedeutendes.

Ein Wappenbaum, ähnlich den Zunftbäumen vergangener Jahrzehnte wurde aufgestellt. Dargestellt ist das Stadtwappen und die Wappen der Ortsteile. Für alle, die bei der Zuordnung rätseln, ein kleiner Tipp: Die Reihen folge folgt der geographischen Lage um die Stadt, beginnend bei Kaufbach. Helbigsdorf/Blankenstein führen ein gemeinsames Wappen.

 

Die feierliche Stadtfesteröffnung fand auf dem Kleinbahnhofgelände in einem 1300-Mann-Zelt (!) statt. Natürlich wurden Reden gehalten, bei denen leider auch der nahende Wahltermin ein Thema war. Dankbar umjubelte das Publikum dann die Überraschung. Ohne jemand davon wusste, überreichten die Familien Mickan und Steinbach ein wirklich besonderes Geschenk - ein kunstvoll gestickte Standarte mit luxeriösem Stadtwappen und Stadtfestlogo.

Als der Bürgermeister zum Schluss der Reden dann 750 Freibiere verkündete, stieg die Stimmung erheblich. Die Neue Elblandphilharmonie tat ein Übriges. Ihr gelang der Bogen von klassischen Stücken zu mitreißenden Klassikhits, wie zum Neujahrsempfang mit einem furios agierenden Dirigenten. Als echtes Bonbon wurde ein Stück für Wilsdruff uraufgeführt, bei dem die Noten Es, F und D aus dem Ortsnamen eine zentrale Rolle spielten. Aber selbst Laien spürten bei glasglockenähnlichen Klängen den Bezug zur Stadt.

Jetzt sind die Wilsdruffer aufgerufen, dem Stück einen Namen zu geben. Als Preis winkt eine Ballonfahrt.

 

Es roch wieder wie damals. Gleich 3 Loks standen auf den Gleisen bereit, damit bei herrlichstem Wetter die Betriebsgenehmigung feierlich übergeben werden konnte. Eigentlich war es auch gleich eine Einweihung des neuen Festgeländes - und das bot genug Platz für die vielen Besucher.

Die Übergabe in historischen Uniformen wurde durch die Anwesenheit des Ministerpräsidenten Tillich "gekrönt", der seine Rede leider auch zum platten Wahlkampf nutzte, nachdem er sich ins Goldene Buch der Stadt eingetragen hatte.

Dann spielte die AG Verkehrsgeschichte den Verkehrsträgerwechsel von der Postkutsche zur Eisenbahn nach. Auch die Episode, nach der ein Spaßvogel eine Rübe vorn an der Lok befestigte, war zu sehen. Zumindestens teilweise, denn zu diesem Zeitpunkt waren beinahe mehr Kameras als Leute beim Geschehen. Mit den Loks wurden den ganzen Tag lang Führerstandsfahrten - natürlich kostenlos - angeboten.

Dann gab es Musik für Erwachsene und abends brachte Biba und die Butzemänner den gesamten Festplatz in beste Mitmach-Stimmung und Feierlaune. Mit Dampflokkulisse, Sternenhimmel und bunt gemischtem Publikum ein voller Erfolg.

 

Am Sonntag gab es nicht nur Schulanfängergottesdienst, sondern Kunsthandwerkermarkt. Viele Frauen sprachen begeistert davon und fanden, dass man den Markt unbedingt besuchen müsste - das Geld aber lieber zu Hause lassen sollte, es wäre hinterher sonst alle...

Ganz oben vondem Korb des Kranwagens konnte man die Stadt überblicken und sehen, wie sich ein Menschenstrom zwischenBahnhof und Fabrikstraße über den Markt bewegte. Die Shuttlefahrten mit der "Eisenbahn" wurden auch gern angenommen.

Nachmittag gab es Programm der Kindereinrichtungen, bei heißer Sonne und vollem Zelt. Und sehr vielen Programmpunkten, so dass das Bibi-Blocksberg-Musical das Ende der Veranstaltung bestimmte.

Abends wurde es kulturvoll - ein Hauch von "Sängerkrieg" war dabei, als die Chöre der evangelischen und katholischen Kirche und der Wilandeschor einen Chorabend darboten.

 

 

 

 

 

 

Im Vorfeld gab es ja noch Diskussionen: Hätte man nicht lieber erst 20 Uhr mit den Filmen zur Wilsdruffer Geschichte anfangen sollen ? Wäre es nicht angenehmer, die Filme auf der Freiluftbühne zu sehen ?

Im Nachhinein wurde alles richtig gemacht. Kurz nach 19 Uhr, zur Begrüßung gab es einen Wetterschlag mit Sturm, Starkregen, Blitzen und Hagel, so dass das Publikum unheimlich froh war, im Zelt zu sein. Das war übrigens komplett gefüllt, nach Beginn des Unwetters war das Festgelände leer und das Zelt proppenvoll.

So dauerte einige bange Minuten, bis das Publikum merkte, dass das Zelt trotz gewaltigem Unwetter sicher war und die Feuerwehren woanders hin fuhren. Dann aber lief der Abend wie eine schöne Familienfeier. Die flimmernden Filmbilder wurden genossen, über die Gebäude und Autos früher wurde geredet und immer, wenn bekannte Gesichter zu sehen waren - und das passierte oft - jubelten die ca. 1000 Besucher wie eine große Familie.

Gezeigt wurden die legendären Filme von Hern Brendel und Herrn Manfred Mickan, sowie Videos von Herrn Schlönvogt. Frühe Filme von Schul-, Heimat-, Feuewehr- und Sportfesten, Videos wie die letzten Minuten der Tankstelle Fuchs auf dem Markt und der obligatorische Hubschrauberflug. Zum Schluss wurde ein zweiter Filmabend zum Schuljubiläum 2010 versprochen.

 

 

Ein Kinderfest einer ganz besonderen Art hatte "Oberschwester" Perret organisiert. Ganz bewusst wurden Spielmöglichkeiten aus vergangenen Jahrhunderten angeboten und von den Kindern und ihren Eltern begeistert angenonmmen. Durch das extrem heiße Wetter zogen sich die Angebote vom Spielplatz durch den schattigen Park bis zum ehemaligen Luftbad.

Dort hinten begeisterte das Umweltmobil Kinder und Eltern mit spannenden Tieren, die im Biotop zu finden sind.

 

Zum Feuewehrspektakel brennt immer ein Haus auf dem Markt. Diesmal wurde ausschließlich mit historischer Technik gelöscht, auch wenn die DDR-Technik wie z. B. die W50-Feuerwehr (das Fahrerhaus wurde übrigens in der Wilsdruffer IFA gebaut !) und der ABV auf dem Markt dem Publikum noch recht gut vertraut vorkam.

 

 

 

 

 

 

Die Filmnacht auf dem Markt fand diesmal im Festzelt statt. Frauenschwarm Patrick Swazy sorgte für viele sehnsüchtige Blicke. Als "Dirty dancing" aktuell war, gab es noch die große Zeit des Landfilmes. Und genau aus dieser Zeit stammte die Vorführtechnik - ziemlich Kult !

Wer in dieser Woche Urlaub machte, hatte viele Möglichkeiten. Die Kleinbahnfreunde betrieben ihre Loks nicht nur am Wochenende, sondern in der ganzen Festzeit. So hatte man die Führerstandsfahrt ganz für sich allein.

Danach empfahl es sich aber, die Draisine mindestens zu zweit zu bewegen...

Bei "Keils Gut" gastierte derweil August der Starke.

Am Freitag gab es eine echte Premiere - die erste Wilsdruffer Kneipennacht. Und wenn man in Meißen nur zwei Straßen weiter bis zur nächsten Kneipe braucht, sind es in Wilsdruff nur einige Schritte. Dazu waren Keller und Höfe geöffnet, es gab Tanz und Programm, Trubel und Spaß.

Nicht einmal der kurze Schauer zwischendurch konnte die fröhliche Stimmung trüben.

Als die Kneipennacht langsam ausklang, fing die Disco im Festzelt richtig an. Dort tanzten und tobten erfreulich viel Jugendliche lange und laut. Trotzdem gab es keinen Ärger, sondern viel Verständnis.

"Kann die wirklich echt zaubern ?" fragten sich die Kinder beim Bibi-Blocksberg-Musical. Quasi als Belohnung für das Nachmittagsprogramm, welches von Kindergarten und Schule aufgeführt wurde. Außerdem wurden die Sieger des Lesezeichenwettbewerbes gekürt.

Dann dauerte es ein Weilchen, ehe die Videowand zum Anzeigen gebracht werden konnte. Das wiederum gab Muck die Chance bei einem spontanen Vorprogramm richtig Klasse zu zeigen. Angenehm ehrlich, humorvoll und souverän sang er sich auf Biertischen durch das Publikum. Im Stil von "Damals war`s" gastierten Holm/Lück, IM Federowski, Hauff/Henkler und Linda Feller.

Zur Nacht gelang es den Firebirds, den Erfolg von Biba und Butzemännern noch zu toppen. Mit Rock`nRoll und Rockklassikern ging gewaltig die Post ab - das Publikum raste und feierte bis tief in die Nacht.

Sonntag morgen ist Zeit für Gottesdienst. Der fand im Festzelt statt und war ökumenisch. Und naturgemäß ohne Orgel, aber mit vielen Bläsern und Spielszenen. Passend auch das Thema: "Suchet der Stadt Bestes !"

 

 

Vor dem Umzug gab es noch Blasmusik von der Bühne. Durch die perfekte Organisation im Vorfeld ordnete sich das Gewühl um den Bahnhof so, dass der Umzug pünktlich 14 Uhr losgehen konnten. Dann zogen die 64 Bilder durch die festlich geschmückte Stadt. Es gab nicht nur Menschenmassen am Straßenrand, sondern auch Bauten und Kostüme am Weg.

 

Das Wetter war quasi "handgemacht", Sonne, weiße Wolken und etwas frischer Wind. Trotzdem gab es viel Wasser vom Karnevalsverein, der mit einem "Luftbad-Bild" unterwegs war und die Zuschauer von laut feiernden und kreischenden Mädchen recht naß gespritzt wurden. Ein schöner Moment auch, als das Rathausmodell am echten Rathaus vorbei fuhr.

 

Nach dem Umzug wurde der Festplatz voll wie nie. Für Rudy Giovannini wird eigentlich viel Geld für eine Eintrittskarte ausgegeben - zum Stadtfest gab es den Auftritt faktisch umsonst. Die Beliebtheit des Künstlers rührt sicher auch daher, dass er tatsächlich viel an Programm bringt und das noch mit netten Ansagen verknüpft.

 

Eher etwas irritiert wurde der schneidig-militärische "Sächsische Zapfenstreich" aufgenommen. Die zackigen Kommandos der Uniformierten ließen nicht gerade Militärnostalgie aufkommen. Trotzdem standen alle auf, als zum Schluss die Nationalhymne gespielt wurde.

 

Und dann krachte es auch schon - das Feuerwerk begann einfach 10 Minuten zu früh. Außerdem gab es keine Musik dazu. Die Höhenraketen waren spektakulär, die niedrigen allerdings nicht wirklich vom gesamten Festplatz aus zu sehen. Der Höhepunkt, als der Goldregen quasi über den ganzen Himmel zu sehen war, bildete dann einen fantastischen Abschluss der 750-Jahrfeier.

Nicht auszudenken, wenn der CDU-Kandidat Roland Wöller als Landtags-Abgeordneter der Regierungsfraktion gewusst hätte, dass es die Kreisreform gibt. Oder als Minister nicht nur den Nachbargemeinden Tharandt und Klipphausen den Status als LeaderPlus-Fördergebiert gegeben hätte, sondern auch der Stadt Wilsdruff.

Sicher hätte er nicht nur knapp 50 % aller Stimmen bekommen.

Aber es reicht auch so. Da braucht es kein weiteres Engagement für die Stadt...

 
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