Zuerst einmal die Auflistung der Beiträge, ein Bericht folgt weiter unten.
Vincent Oertel - Dresden | de qualitie en brisant | Ein Ein-Mann-Film, bei dem Rauschen exzessiv als Stilmittel eingesetzt wurde | ||
Fake Film Freiberg - Freiberg | Zurück zum Glück |
Leider bot das verwendete Schnittprogramm keine komfortable Rückwärtsfunktion an, aber dank des Internettes und freundlicher Leute dort wurden alle Freiberger (gemeint sind die Bierflaschen) wieder heile. |
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DDC - Wilsdruff | The art of grief |
Ratlose Mienen im Publikum - was bedeutet "grief"
im Deutschen ? Die Antwort lautet "Leid", und darum gings auch
im sehr professionell gemachten Videoclip. Langjährige Filmfestivalbesucher
bezeichneten das Thema mittlerweile als obsolet. (Ratlose Miene ?) |
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No ideas Film - Dresden | Junge Deutsche im Mai |
Der Film fiel aus der Rolle. Zum Glück nicht
im wörtlichen
Sinn, was beim einzigen (und aktuellen !) Super8-Schmalfilm wohl verheerend
gewesen wäre. Bei erstaunlich lichtstarkem Bild wurden Köpfe
und Gesichter junger Rechter gezeigt. |
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Die Leipziger - Leipzig | Das Unding |
Das war doch wieder was: Eine Erstaufführung einer regelrechten Weltneuheit ! Die (genauer gesagt DER) Leipziger zeigte einen HÖRfilm. Filmzitat: "Eigentlich ist der Text soo scheiße..." |
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Projekt Zeitreise + Blutige Laien - Dresden | Wirtschaftswunder |
Auch aktuelle Themen waren zu sehen. Mit Hartz4-Empfängern, ihren unmöglichen Jobs und der Trostlosigkeit konnte natürlich kein echtes Lachen aufkommen... |
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Studio RRR - Berlin | Du redest zuviel |
Nach dem ersten Versuch im vorigen Jahr nun ein zweiter Film aus Berlin. Dahin hat es nämlich den Gründer des Filmfestivales, Gerd "Reißl" Reiß, verschlagen. Nun drehte er mit seinen Ex-Kollegen ein Video zu einem Blues. Wahrscheinlich machten die Dreharbeiten Spaß, denn die Szenen mit leichtbekleideten Frauen waren lange zu sehen. |
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Andre Tronin - Meißen | Die Selbsterkenntnis |
Ganz neues Gesicht. Und schwieriger Stoff. Wobei das Publikum eher die Drehorte in Meißen zu lokalisieren versuchte. |
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Studio Wilsburg . - Wilsdruff | Finger weg ! |
Ein Video zu einem aktuellen Hit. Und zum Glück erlag das Studio nicht der Versuchung, die ganze Zeit lang nur ein Effektfeuerwerk abzubrennen. Die Kindergesichter in Alte-Meister-Gemälde hinein retuschiert und ein Filmzitat aus "Swirl", alles stimmig im Rhythmus. Kurz und gut. |
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Das Projekt - Freiberg | Live - Das wahre Leben |
Eine Persiflage auf Reality-TV. Echt böse und deshalb als Ermutigung gedacht. Obwohl aus Freiberg, wurde mal recht wenig Bier getrunken. Das "Member of Studio Freiberg" übernimmt langsam, aber sicher die Führung in der Freiberger Videoszene. |
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FlowerPowerStudios - Dresden | Angriff der Hühnermenschen |
Anderthalbminütiger Animationsfilm mit viel Kanonendonner und etwas Amerikakritik, von hoffnungsvollem Nachwuchs gedreht. |
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Die Töchter - Wilsdruff | Das Haar |
Trotz Probleme mit verwendeten Codecs (?) vom Publikum als Favorit des Abends bewertet. Frisch gespielt, gute Pointen, alles stimmig - und natürlich eine Menge junger Frauen. Das sind gute Vorraussetzungen zum Erfolg. Und viel Interesse an einem neuen Beitrag im nächsten Jahr. |
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Andre Tronin - Meißen | Chat |
Superschöner Animationsfilm. Mit sparsamsten Elementen eine Geschichte über Kommunikationsformen und -probleme der "Generation @" erzählt. |
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No ideas Film - Dresden | 5.53 Uhr |
Der Kurzfilm, der schon im Vorprogramm ausgesuchter Dresdner Kinos lief, zeigt eine "Gefahren"-Situation an einer Straßenbahnhaltestelle im Neubauviertel. Nach atemloser Spannung gibt`s zum Ende befreiendes Gelächter. |
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CVJM - Wilsdruff | Der Saft des Lebens |
Wer beim Filmtitel an Blut denkt, liegt falsch. Aber auch wieder nicht, denn es geht schon um das Herz und die Herzlosigkeit. Wie immer perfekt gemacht. War ja auch so erwartet worden... |
So schönes Wetter hatten wir lange nicht mehr. Regelrechte Sommertage und -nächte gaben dem diesjährigen Filmfestival ideale Rahmenbedingungen. Die Studios dachten auch an die Zuschauer und lieferten in der Regel kurze, 5-minütige Filme ab. In diesem Jahr gab es nun definitiv den Sprung zum Digitalvideo - ganze 3 Videokassetten hatte der Vorführer zu zeigen. Aber auch digital macht manchmal Probleme. Die Zuschauer konnten sich in diesem Jahr allerdings an professioneller Technik erfreuen. Ein extrem lichtstarker Beamer zeigte die Videos auf einer Leinwandgröße von 7 x 5 Metern ! Das begeisterte natürlich Zuschauer und Studios gleichermaßen.
So konnte traditionsgemäß am Freitag das Vorjahres und Vorgeschichteprogramm des Festivales betrachtet werden. Ein meterhohes Feuer konnte zumindest am Freitag Abend eine menge Leute zum Quatschen hinaus locken, während zu Beginn des Abends recht wenig Leute den Bandauftritt von F.a.s. (Falsch, aber schön) aus DD verfolgten. Dazu gab es Essen und Trinken und immer mehr Leute, wie zum Beispiel prominente Besucher aus der ehemaligen DDR-Film-Ära. Die zeigten sich vom Flair derart beeindruckt, dass sie ungeplanter Weise auch am Sonnabend mit erschienen, um die Wertungsfilme zu erleben.
Am Sonnabend war die Stimmung viel stärker auf die Filme orientiert. Mit wachem Interesse und viel Symphatie wurde jeder Beitrag betrachtet und auch beklatscht. In der Pause lief der Film übers Filmfestival, so dass die Zeit bis zur Preisverleihung nicht langweilig wurde. Bei der Auswertung der Jury ließ die internationale Jury im Vergleich zu den Vorjahren sehr wenig Originalität erkennen. Zum Schluss passierte noch ein regelrechter Fauxpas, als entgegen dem Ansatz des Festivals ein Beitrag als bester Film benannt wurde. Noch dazu, da das Publikum der Entscheidung so nicht ganz mittrug.
Dafür entschädigte ein enormes Blitzlichtgewitter die Studio-Vertreter. Nach der Preisverleihung (einem Igel als Quietschtier) wurden dann wieder Wunschfilme bis zum Morgen gezeigt. Und die Unentwegten unterhielten sich noch am Lagerfeuer...
Von hier aus zur Hauptseite des Wilsdruffer Filmfestivals, zur Seite vom Studio Wilsburg oder zu www.wilsdruffer.de oder zurück zu www.magerit.de.